Biologische Vielfalt im südlichen Eggegebirge

Die Voruntersuchungen

Vor Beginn der eigentlich Maßnahmen wurden umfangreiche Voruntersuchungen durchgeführt. Neben der Erstellung eines Managementplanes, der als fachliche Richtschnur für die Durchführung der Einzelmaßnahmen ein wichtiges Element ist, bildeten hydrologische Untersuchungen die Basis für das Maßnahmenkonzept. 

Die Kenntnis der Hydrologie ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen der Moore. Die Detailplanung der Wiedervernässung in den Gebieten erfolgt auf Grundlage dieser Daten. Eine Effizienzkontrolle der Maßnahmen wird durch das installierte Messnetz und die detaillierte Erstaufnahme erst ermöglicht.

Zur Messung des Jahresgangs der Wasserzuflüsse ins Moor und der Wasserabflüsse aus dem Moor wurden insgesamt 26 flache Grundwassermessstellen und 3 sog. Thomson-Wehre gebaut. An den Thomson-Wehren wird der Wasserabfluss aus dem Gebiet gemessen. Die an den flachen Grundwassermessstellen im Moor eingebauten Messsonden (Daten-Logger) zeichnen kontinuierlich den Wasserstand auf; diese Daten-Logger werden regelmäßig ausgelesen.

Die Maßnahmen

Die Ziele des LIFE+-Projektes “Eggemoore” sollen vor allem durch zwei Naturschutzmaßnahmen erreicht werden:

  • Entfernung der in den letzten Jahrzehnten aufgewachsenen Gehölze (Kiefern, Fichten, Weiden) zur Einschränkung der Wasserverdunstung
  • Verschluss der Entwässerungsgräben und Abflussmulden zur Verhinderung des Wasserabflusses aus den Gebieten

Neben den direkten Wirkungen auf den Wasserhaushalt und die Moor-Lebensräume und entsprechende Arten ist auch ein positiver Klimaschutz-Effekt zu erwarten. Ein intaktes Moor kann über fünf Tonnen Kohlendioxid pro Hektar im Jahr speichern, während ein sich zersetzendes, gestörtes Moor innerhalb kurzer Zeit sehr viel gespeichertes Kohlendioxid in die Atmosphäre abgibt.

Gehölzentnahme

Gehölze entziehen dem Moor sehr viel Wasser, indem sie dieses über ihre Blätter verdunsten. Um den Wasserverlust eines Moores zu minimieren, werden also aufwachsende Gehölze entnommen.
Im Teilgebiet “Schwarzes Bruch” entnehmen Forstwirte des Regionalforstamtes Hochstift die in den letzten Jahrzehnten aufgewachsenen Kiefern und Fichten. Die Bäume werden gefällt und aus dem Gebiet entfernt. Die im Boden verbliebenen Wurzeln von Kiefern und Fichten treiben in der Regel nicht mehr aus, wenn sie tief genug am Boden abgeschnitten wurden.

Im Teilgebiet “Eselsbett” sind die in den letzten Jahrzehnten aufgewachsenen Strauchweiden so stark und dicht miteinander verwachsen, dass sie von Hand mit einem angemessenem Aufwand nicht mehr zu entfernen sind. Außerdem können die Wurzeln von Hand nicht entfernt werden, was ein besonderes Problem darstellt, da bei den Weiden – im Gegensatz zu den Kiefern und Fichten im Teilgebiet “Schwarzes Bruch” – mit einem starken Wiederaustrieb gerechnet werden muss. Daher haben sich die Projektpartner entschieden, die Weiden im Teilgebiet “Eselsbett” maschinell zu entfernen. Im Winter 2015/2016 wurde ein großer Teil der Weiden mit einem Bagger herausgerissen und mit einem Rückezug aus dem Gebiet gefahren.